Den Lagerfilm findet ihr hier: https://youtu.be/zcAqVWlFQGk
Aye Aye und ihr seid angeheuert! Mit diesen Worten starteten zwei Wochen Sommerlager voller Spiel, Spaß, Abenteuer und so viel mehr für unsere 25 mutigen Pirat*innen. Und genau von diesen Abenteuern möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen:
Irgendwo zwischen den sieben Weltmeeren segelt ein Schiff, und was für eins. Gehisste weiße Segel, ein blitzblankes Deck, die Kanonen allzeit bereit. Es ist kein Anderes als die KjGolden-Glory. Mit ihr segelt eine 20-köpfige Pirat*innen-Crew. An Bord sind Schiffsbauerin Lynn und Schiffsbauer Kilian, alle Werkzeuge stets bereit, auch um das kleinste Leck am Schiff zu reparieren. Gibt es einen Notfall, ob eine Kanonenkugel im Bein oder ein Säbelstich, Schiffsarzt Julian versorgt alle Verwundeten mit großer Sorgfalt. Immer mit dabei, sein Lehrling Raphi. Ein Schiff ohne Kompass und Kurs wäre unvorstellbar und so ist Steuerfrau Marie nicht wegzudenken aus der Crew. Unter Deck wird man sie niemals finden, bei Wind und Wetter, bei Tag und Nacht, steht sie hinter dem großen Steuerrad des Schiffs und bringt die KjGolden-Glory auf den richtigen Kurs. Bestimmt hat Diesen der Kartenleser Luis. Keine und Keiner kann die komplizierten Zeichen und Ziffern so entschlüsseln wie er. Den Kompass hat er immer dabei. Falls eine räuberische Crew den Kurs der KjGolden-Glory kreuzen sollte, ist alles vorbereitet: Waffenmeister Luca hat alle Kanonen gestopft, alle Säbel poliert und bevor ein fremdes Schiff überhaupt zu nahekommt, hat Anissa es im Ausguck bereits erspäht und Alarm geschlagen. Falls es zur Meuterei kommt, das Schwarzpulver ausgeht und die letzte Kraft versagt, ist immer noch auf unseren Schatzmeister Elias Verlass. Den Schlüssel zur Schatzkammer trägt er immer bei sich und er würde jede einzelne Goldmünze mit seinem Leben verteidigen. Um diese Schatzkammer weiter zu füllen, ist die Crew stets auf hoher See unterwegs, mit dem Kurs zur nächsten Schatzinsel. Um sich die Zeit auf dem Schiff zu vertreiben, wird musiziert, getanzt und gemeinsam über jegliche Seemanns Witze gelacht. Für die gute Unterhaltung sorgen die Schiffsnärrinen Rahel, Clara und Emely. Doch auch mit dem guten Essen, welches in der Kombüse gezaubert wird, kann die Crew bei längerer Reise bei Laune gehalten werden. Kombüsenchef Corbi und seine Truppe Luis, Jojo, Moritz und Luca bekochen voller Leidenschaft die gesamte Crew. Meist versteckt unter Deck, immer am Rumbasteln an einer neuen Erfindung, ist Dokumentator Schmiddi. Mit seiner neusten Erfindung, der Drohne, dokumentiert er akribisch jegliches Treiben auf und unter Deck. Wenn man ganz genau hinguckt, sieht man im hintersten Eck des Verließ einen Gefangenen sitzen. Bei einer Meuterei vor Jahrzehnten wurde der Pirat Flossi dabei erwischt, wie er versuchte, den wertvollen Schatz zu stehlen und so landete er ohne Gnade in einer kleinen Zelle unter Deck. Und da sitzt er bis heute, fast schon als wäre er fester Bestandteil der KjGolden-Glory. Geheimnisvoll, meist vor sich hin murmelnd, ist Ella auf dem Schiff unterwegs. Behangen mit Ketten, Tüchern und Knochen, Karten in den Taschen und einem mysteriösen Blick, erscheint sie fast unheimlich. Doch aus den vielen Dingen, die sie bei sich trägt, hat sie schon die ein oder andere Meuterei vorhergesagt und man munkelt sie könnte Wind und See beschwören… Doch was wäre eine Pirat*innen-Crew ohne Kapitänin und Kapitän? Ganz richtig, keine richtige Crew. Bereits in jungen Jahren ist Lilli mit ihrem Schiff in See gestochen und hat über alle sieben Weltmeere verteilt die Crew zusammengestellt. Pirat David hat sich mit seinem Ehrgeiz, Fleiß und Talent unter Beweis gestellt, und wurde somit zum zweiten Kapitän des Schiffs ernannt. Und wenn man so auf der Suche nach dem nächsten Schatz auf hoher See unterwegs ist, meutert und räubert, so trifft man einige andere Pirat*innen, Freibeuter*innen, wie Maxi, Ines, Frieda, Lara, welche die Crew zeitweise auf ihren Abenteuern begleiten.
Doch genug davon. Wir schreiben das Jahr 2024. Seit Tagen ist die Crew unterwegs. Wasser und Proviant werden langsam knapp und auch die letzte Münze aus der Schatzkammer wurde gegen Rum eingetauscht. Da ist eine Insel in Sicht. Und was für eine Insel: Auf ihr thront ein prachtvoller Tempel aus Gold, mit Edelsteinen besetzt. Die Gier nach Gold lässt die Crew die Insel ansteuern und anlegen. Doch bevor sie auch nur einen Fuß an Land setzen können, wird das Meer unruhig und Wind kommt auf. Ella hält die gesamte Crew zurück und warnt: Der Tempel ist verflucht. Sollte auch nur ein/e Pirat*in den Tempel betreten, ein Teil des Schatzes entwenden, die wertvolle Statue, in den großen Hallen auch nur berühren, soll er/sie auf ewig verflucht sein und wird zu Lebzeiten nicht mehr an Land gehen können. David und Lilli sind sich einig. Sie vertrauen Ella und ordnen an, nur eine Nacht vor dieser Insel anzulegen und bei Morgendämmerung weiter zu segeln. Doch an diese Abmachung halten sich nicht alle. Bei Einbruch der Dunkelheit schleicht sich ein Teil der Crew auf die Insel, in den prächtigen Tempel. Sie können ihren Augen nicht trauen. So einen großen Schatz haben sie noch nie gesehen. Besonders der riesige, schimmernde Edelstein, welcher an der prunkvollen Staue haftet, beeindruckt sie. Ohne auch nur eine einzige Münze mitzunehmen oder die Statue zu berühren, nehmen sie den Edelstein an sich. Auch nach mehreren Minuten passiert nichts. Sie freuen sich, den Fluch überlistet zu haben und schleichen sich leise zurück auf das Schiff.
Bei Dämmerung dreht Marie bereits das Steuerrad und Luis steht mit Karte und Kompass bereit, den nächsten Hafen anzusteuern. Doch als das Schiff anlegt, die Crew sich bereit macht, das Schiff zu verlassen, wird ihnen schnell klar: Ein Teil der Crew wurde nicht verschont… sie können nicht an Land gehen. Fassungslos müssen David und Lilli mit ansehen, wie nur noch ein kleiner Teil der Crew mit ihnen den Hafen betreten kann. Schnell ist klar: der Fluch muss gebrochen werden. Pirat*innen, die nicht an Land gehen können, werden keine Schatzinseln aufsuchen und keine Truhen, Münzen und jegliches Gold mehr ausgraben können. Tage und Nächte ist der kleine Teil der Crew in der Hafenstadt unterwegs und befragt jeden und jede den sie treffen.
Als sie die Hoffnung fast verloren haben, begegnen sie einer alten Kapitänin. Jahrelang ist sie zur See gefahren und kennt jeden Fluch und jede Gefahr, die die sieben Weltmeere beherbergen. „Zurück zur Insel müsst ihr. Bringt den Edelstein an den Ort zurück, an dem ihr ihn entnommen habt. Doch so einfach wie es scheint, ist es nicht. Tempelwachen werden euch mit jeglicher Kraft davon abhalten, erneut den Tempel zu betreten. So geht nicht allein. Ihr braucht eine Crew. Eine große Crew mit jungen Pirat*innen, die bereit sind zu kämpfen.“
So gab es nur eine Lösung: Es muss eine neue Crew angeheuert werden. Und so begibt sich die restliche Crew aufs Schiff und segelt zu ihrem Heimathafen in Gundelfingen. So beginnt die Geschichte der 25 jungen, abenteuerlustigen Pirat*innen: Angeheuert von der Crew der KjGolden-Glory, stechen sie Ende Juli des Jahres 2024 mit in See, voller Tatendrang, den Ehrenkodex der Piraterie im Gewissen, den Fluch zu brechen. Neu an Bord sind Sontje, Thida, Emilia, Khoi, Laurens, Anna, Jule G., Leonie, Jule S., Soriya, Ida, Klara, Valentin, Marina, Lena, Charlotte, Mila, Sarmisha, Alma, Lina, Hannah, Mira, Gideon und Julia.
Die Reise beginnt an einem sonnigen Samstag mit dem Kurs in Richtung Wutachschlucht. Auf Deck angekommen werden die neuen Crew-Mitglieder von den anderen Pirat*innen begrüßt, über und unter Deck entlang geführt um das Schiff kennen zu lernen und beziehen schlussendlich ihre Kajüten. Und während das Schiff so über die See schaukelt, wird das erste Mal gemeinsam Abend gegessen und sich bei einer Runde ums Feuer kennengelernt.
Am Sonntag werden die letzten Vorbereitungen getroffen, um endlich auf offene See zu segeln. Die neuen Pirat*innen werden mit Säbeln ausgestattet, eine neue Flagge gehisst, Knotenkunde erlernt, Karten entschlüsselt und alles weitere was ein/e waschechte/r Pirat*in so beherrschen muss. Am Nachmittag des ersten Tages auf offener See wird die Crew direkt auf die Probe gestellt: Anissa, stets mit wachsamem Auge, im Ausguck, hat ein fremdes Boot erspäht. Und diese Pirat*innen kommen nicht in Frieden, sondern um die KjGolden-Glory zu versenken. Nach unzähligen Runden Schiffe versenken, kann die Crew aufatmen, sie können das Duell für sich gewinnen. Erschöpft von der großen Meuterei genießen alle gemeinsam den Rest des Nachmittages an Deck in der Sonne. Es werden Karten gespielt, Armbänder gebastelt oder Volleyball gespielt. Um nicht erneut von einer räuberischen Crew überrascht zu werden, werden Nachtwachen eingeteilt. In Kleingruppen gibt es nächtliche Streifzüge an Deck, um das Schiff zu bewachen. Glücklicherweise können alle ruhig und behütet in ihren Kajüten durchschlafen.
Bei so vielen Pirat*innen an Deck leeren sich die Vorräte und Wasserfässer schneller als gedacht. Marie ist bereits in den frühen Morgenstunden wach, um das Schiff auf Kurs in Richtung des nächsten Hafens zu bringen. Sobald die KjGolden-Glory anlegt, schnappen sich alle ihre Rucksäcke und Trinkflaschen, bereit das Schiff zu verlassen. An einem nahe gelegen Hof können nicht nur alle Vorräte aufgefüllt werden, die jungen Pirat*innen lernen auch so einiges über heimische Pflanzen und Tiere sowie nachhaltige Landwirtschaft. Mit Vorräten und neuem Wissen im Gepäck, begibt sich die Crew zurück auf das Schiff, die Segel werden gehisst und die Reise zurück zur verfluchten Insel geht weiter.
Der Wind ist auf der Seite der Crew und lässt die KjGolden-Glory schneller denn je segeln. Bereits am nächsten Morgen ist Land in Sicht: Die Insel mit dem verfluchten Tempel. Die goldenen Türme ragen weit über die Palmen hinaus und in den sich in den mit Edelstein besetzten Wänden spiegelt sich die strahlende Sonne. David und Lilli sind sich sicher, ein Plan muss her. So werden Vorräte gepackt, Säbel geschärft und die stabilsten Pirat*innen-Wanderschuhe angezogen. Die gesamte Crew macht sich bereit, das Schiff zu verlassen und sich allen Hindernissen zu stellen, die diese Insel so zu bieten hat. Es wird gemeinsam gefrühstückt, um ordentlich Kräfte zu tanken und dann geht es auch schon los. Ein langer Fußmarsch über steinige Wege, vorbei an steilen Schluchten und dem reißenden Fluss Wutach. Mit dabei der Edelstein, welcher solch ein Unglück über die gesamte Crew gebracht hat.
Bereits von weitem sind die großen Tempelwachen zu sehen. Schulter an Schulter umzingeln sie den Tempel, kein Einlass für jegliche Pirat*innen. Der einzige Weg für die Crew, in den Tempel zu gelangen, ist, mit den Wachen zu verhandeln. Eine halbe Stunde und unzählige Aufträge. Das ist die Bedingung, wenn alle Aufgaben erledigt, Rätsel gelöst und Materialien besorgt sind, darf der Edelstein zurückgebracht werden. Die junge Crew kann sich mit Teamgeist und Geschick unter Beweis stellen und alles Verlangte sorgfältig und zeitgemäß erledigen. Ehrfürchtig wird der der Edelstein an seinem ursprünglichen Platz an der großen, goldenen Statue angebracht und der ganze Weg wird zurückgewandert.
Erschöpft aber voller Stolz, ihre Crew Mitglieder vom Fluch befreit zu haben, kommen sie am späten Nachmittag an der KjGolden-Glory an. Doch mit Bestürzen muss festgestellt werden, dass die verfluchten Pirat*innen das Schiff noch immer nicht verlassen können. Doch während die junge Crew den Tag über auf der Insel war, hat sich Piratin Rahel die Zeit vertrieben und in alten Büchern gestöbert. Aufgeregt läuft sie über das Deck und trommelt die ganze Crew zusammen. Ein Ritual soll die Lösung sein. Heute Nacht, eine ganz bestimmte Position muss das Schiff haben und wenn man ganz genau hinschaut, werden die Sterne den Pirat*innen zeigen, wie der Fluch zu brechen ist. Da das nun die letzte Hoffnung ist, die sie haben, segeln sie erneut los aufs offene Meer.
Sobald die Dunkelheit das Schiff umhüllt, blicken alle gebannt in den Himmel, und tatsächlich: Die Sterne leuchten so hell wie nie. Die unterschiedlichsten Konstellationen und Bilder sind zu sehen. Mit den Anweisungen aus dem alten Buch, das Rahel nahezu auswendig gelernt hat, wird die richtige Sternkonstellation entschlüsselt. Sorgfältig und Schritt für Schritt wird das Ritual im Licht der Sterne durchgeführt und kurz bevor sie die Hoffnung komplett aufgeben, geht ein Ruck durch die Verfluchten, wie eine unsichtbare Last, die von ihnen abfällt. Erleichtert fallen sich die Pirat*innen in die Arme, sie haben ihre Crew Mitglieder wieder. Mit alten Pirat*innen-Geschichten und einem schönen Sternenhimmel wird der Abend gemeinsam auf Deck genossen, bevor alle erschöpft in die Hängematten in ihren Kajüten klettern.
Und während alle friedlich schlafen haben, blättert Schatzmeister Elias durch die alten Bücher, auf der Suche nach einer Karte. Die vom Fluch befreite Crew kann endlich wieder das machen, was Pirat*innen so machen: Prunkvollen Goldschätzen hinterherjagen. Und bereits bei Beginn des nächsten Tages ist der Kurs in Richtung Schatzinsel bestimmt und die KjGolden-Glory segelt auf eine Inselkette zu.
Ein Kompass soll dort vergraben sein und wer den Kompass hat, wird zum Schatz geführt. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Einzelne Teile dieses Kompasses sind auf den verschiedenen Inseln verteilt und müssen erstmal gefunden und zusammengesetzt werden. So werden erneut die Rucksäcke gepackt, Wanderschuhe zugeschnürt, und die Crew verlässt in kleinen Gruppen das Schiff, um sich für die nächsten drei Tage auf die Suche nach den Kompassteilen zu begeben: Unser Hike.
Zu den verschiedensten Inseln wie Mundelfingen, Hondingen oder Blumberg wird gewandert, bei jeglicher Wetterlage. Nach drei Tagen voller Abenteuer und einer schönen Zeit in den kleinen Pirat*innen-Gruppen, kehren am Freitag, dem siebten Tag auf See, die Crew-Mitglieder an Bord zurück, und alle von ihnen mit einem Teil des Kompasses. Das muss natürlich ordentlich gefeiert werden. So legen sich Corbi und sein Kombüsen-Team mächtig ins Zeug, während die restliche Crew das Schiff schmückt, bereit ein großes Fest auf Deck zu feiern. So wird bis spät in die Nacht gefeiert mit reichlich gutem Essen, ausgelassener Laune, Musik und grandioser Unterhaltung und am nächsten Morgen auch einmal ausgeschlafen.
Geweckt wird die Crew von nichts anderem als einem lauten Knall einer Kanone. Sofort ist klar, das Schiff wird angegriffen. In Windeseile sind alle bereit, das Schiff zu verteidigen und bei vielen turbulenten Runden eines Quidditch-ähnlichen Spiels kann die mutige Crew die Schlacht für sich entscheiden. Doch so ein langwieriger Pirat*innen-Kampf zieht Folgen mit sich: das Schiff hat ein Leck.
Kilian und Lynn sind bereits dabei, das Schiff mit jeglichem Material und Werkzeug zu reparieren, jedoch ohne Erfolg. So müssen nach dem Abendessen alle Pirat*innen ran. Der ältere Teil der Crew zieht sich zurück, um alte Schiffspläne zu studieren und Schriften zu lesen, auf der Suche nach einer Lösung. Anpacken müssen tatsächlich die Jüngeren. So wird den ganzen Abend gebastelt und gewerkt, bis jedes einzelne Loch in den Planken versiegelt, jeder Nagel verfestigt und jedes bisschen Wasser rausgeschöpft ist. Und nicht nur die KjGolden-Glory strahlt wie neu, auch drei klitzekleine neue Bei-Boote sind nun Teil des Schiffs.
Am neunten Tag auf See, dem Sonntag, wird es Zeit, den Kompass zusammenzusetzen, damit endlich Kurs auf die Schatzinsel genommen werden kann. Bei einem kniffligen Denkspiel werden den gesamten Vormittag lang Rätsel gelöst, Wörter gesucht, Zahlenkombinationen geknackt und Rechenaufgaben gelöst, um schlussendlich ein Lösungswort zu erhalten, welches die Crew auf die richtige Fährte bringt.
Die einzelnen Teile des Kompasses können endlich zusammengesetzt werden und zeigen sofort in eine ganz bestimmte Richtung: In Richtung der Schatzinsel. Kartenleser Luis macht sich sofort daran, eine neue Karte zu erstellen, Marie ist bereits mit beiden Händen am Steuerrad und auch alle anderen Pirat*innen gehen ihren Aufgaben auf Deck nach. So wird sich den Nachmittag mit den verschiedensten Aktivitäten wie Seifenblasen-Pirat*innen basteln, Selfcare, Fußball spielen oder Bänke bemalen die Zeit vertrieben.
Gegen Nachmittag verdunkelt sich der Himmel urplötzlich, riesige, graue Wolken ziehen auf und ein eisiger Wind fegt über Deck. Der Crew steht eine gefährliche Nacht bevor. Nicht alle Gewässer sind so einfach zu durchsegeln wie die der letzten Tage. Man könnte fast meinen, dass Wind und Wetter verhindern wollen, dass die Pirat*innen zur Insel gelangen. So findet sich die Crew unter Deck zusammen. Es werden Kerzen angezündet, ein kleiner Altar aufgestellt und die letzten Vorbereitungen getroffen für einen kleinen, besinnlichen Gottesdienst. Die Pirat*innen teilen inspirierende Geschichten und Denkanstöße, gemeinsam werden die schönsten Lieder gesungen, die sie kennen und es wird sich der eine oder andere Wunsch für den richtigen Kurs, auch in stürmischen Zeiten, gewünscht. Als sie wieder das Deck des Schiffes betreten, ist der Wind verstummt und das Meer flach. Die leuchtenden Sterne spiegeln sich im Wasser und die KjGolden-Glory segelt ruhig und ohne schwanken über den Ozean. Nun sind sie sich sicher, sie haben den richtigen Kurs gefunden.
Bei Anbruch des nächsten Tages, während gemeinsam gefrühstückt wird, erhebt jemand ganz plötzlich seine Stimme, den man sonst eher selten sprechen hört. Erfinder Schmiddi richtet sich an die ganze Crew: Er hat in der Nacht den Kompass studiert und jedes kleinste Detail untersucht. Zu einer Schatztruhe führt er gar nicht, sondern nur zu einem Schlüssel. Ein Schlüssel, welcher eine große Truhe voller Gold öffnen soll. Während alle wild durcheinander diskutieren, wie sie denn nun, nachdem sie den Schlüssel gefunden hatten, zu dieser Truhe gelangen sollten, ging ein Ruck durch das Schiff.
Sie waren aufgelaufen. Das Schiff steckt im Sand fest. Als die Crew sich an die Reling begibt, um zu sehen, was passiert ist, trauen sie ihren Augen nicht. Vor ihnen liegt die schönste Insel, die sie je gesehen hatten. In der Mitte der Insel ein riesiger See mit kristallblauem Wasser. Bevor sie jedoch das Schiff verlassen können, bittet Erfinder Schmiddi sie noch einmal, ihm zuzuhören. Sie seien nicht ohne Grund hier. Der Kompass hat über Nacht das Schiff von ganz alleine zu Insel gelenkt. Schnell wird der Crew klar, dass sie genau auf dieser Insel nach dem Schlüssel suchen müssen.
Sie packen Bikinis, Badeanzüge und -hosen ein und verlassen das Schiff. In jedem Dickicht, unter jedem Stein und auch in den Tiefen des Sees wird nach dem Schlüssel gesucht. Mit Erfolg! Da es nun aber so schön ist an diesem See, beschließt die gesamte Crew, den Tag dort zu genießen. Sonnengebadet und ausgeruht kehren sie am späten Nachmittag aufs Schiff zurück.
Und während alle Pirat*innen sich entspannt in ihre Hängematten legen, schon bereit von dem großen Schatz zu träumen, den sie am nächsten Tag finden werden, merken sie nicht, wie sich bereits eine fremde Piratin auf die KjGolden-Glory schlich. Mitten in der Nacht wird mächtig Alarm geschlagen, von der nächtlichen Wache an Deck. Eine räuberische Crew ist dabei, dass Schiff zu überfallen. Die Pirat*innen sind aber keinen Fremden, es handelt sich um eine zwielichtige Gruppe von Freibeuter*innen, welche auf den Name Minis Gundelfingen hören. Da sie der Crew bekannt sind, wissen sie sofort, wie sie handeln müssen und so kann die KjGolden-Glory und ihr gesamtes Hab und Gut auf dem Schiff verteidigt werden.
Nach dieser langen Nacht starten die Pirat*innen etwas müde in den Tag, doch Zeit auf Deck rumzuhängen gibt es nicht. Sie sind am zwölften Tag auf See an der Schatzinsel angekommen. Nach einem ausgiebigen Frühstück wird das Schiff mit Schaufel, Spaten, Kompass und Schlüssel verlassen. Doch so simpel wie erhofft ist es nun doch nicht. Schnell stellen sie fest, dass sie nicht die einzigen auf dieser Insel sind. Die verschiedensten Völker wohnen dort. Den ganzen Vormittag lernen sie die unterschiedlichsten Menschen, Bräuche, Traditionen und Rituale kennen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen können sie sich noch einmal stärken, bevor es am Nachmittag schlussendlich auf Schatzsuche geht.
Nach einem langen Fußmarsch durch den Dschungel stehen sie vor dem Kreuz, das Luis auf der Karte eingezeichnet hat. Es herrscht Totenstille, während Schatzmeister Elias und zwei weitere Pirat*innen anfangen, ein Loch zu graben. Tiefer und tiefer wird gegraben und kurz bevor ihre Arme versagen, stoßen sie auf eine harte Oberfläche. Es ist nicht geringeres, als eine große Holztruhe. Einer der jungen Pirat*innen steckt vorsichtig den Schlüssel in das Loch und öffnet die Kiste.
Das, was sie vor sich in der Schatztruhe sehen, hatten die meisten von ihnen in ihrem Lebtag nicht gesehen. Unmengen an Gold und Münzen, so dass die sich Crew damit eine ganze Weile über Wasser halten werden kann. Die Freude ist riesig. Alle Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt. Und so tragen sie die schwere Kiste jeden Meter über die Insel zurück zu ihrem Schiff und legen ihn an Bord ab.
Ausgelassene Stimmung und Feierlaune lässt sie am Abend ein riesiges Fest feiern. Bis spät in die Nacht werden sie mit guter Unterhaltung, Theaterstücken, Tänzen, Liedern und einer Modenschau, versorgt und tanzen, bis ihnen das Holzbein wehtut.
Als der letzte Tag auf See anbricht, müssen sie mit Bestürzen feststellen, dass sie am vorherigen Abend viel zu ausgiebig gefeiert haben und die gesamten Vorräte verbraucht hatten. So manche/r Pirat*in der jungen Crew vermisst bereits den Heimathafen. Da sie nun zwei Wochen auf hoher See unterwegs sind, Flüche gebrochen, Meutereien überlebt, Freibeuter*innen besiegt und einen Schatz gefunden haben, beschließen David und Lilli, dass es nun an der Zeit ist, den Heimathafen Gundelfingen anzusteuern. Während die KjGolden-Glory Kurs in Richtung Heimat der Pirat*innen nahm, machten sie sich an die Arbeit, Kajüten zu putzen, Kanonen zu reinigen und das Deck zu schrubben. Am Nachmittag des zwölften Tages auf See, fährt das Schiff in den heimatlichen Hafen ein und wird von zahlreichen Familienmitgliedern der Crew mit offenen Armen empfangen. Mit wahnsinnig vielen und tollen Erinnerungen und so einigem zu erzählen, verabschieden sie sich voneinander. Denn auch die besten Pirat*innen haben sich Urlaub an Land verdient. Und wer weiß… vielleicht treibt die Lust nach Abenteuer und Gold sie nächstes Jahr wieder hier her, um erneut anzuheuern und mit der Crew der KjGolden-Glory in See zu stechen.
So endet meine Geschichte über die furchtlose Pirat*innen-Crew der KjG. Wie jede Reise durch die sieben Weltmeere, habe ich auch diese als Geschichte festgehalten, damit wir uns auch in einigen Jahren noch an diese schöne Zeit voller Abenteuer erinnern können.
Jahr 2024, Heimathafen Gundelfingen, Kapitänin der KjGolden-Glory: Lilli.
コメント